- 16. Sep 2007, 22:19
#7552
[quote=andi ]
[quote=fcwjoe ]
Wenn sie erfolgreich sind, kommen die Leute. Doch sobald sie nicht mehr so gut spielen, interessierts keine Sau mehr..
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100 Punkte für dich. Genau so ist es. Die Leute gehen ins Stadion, weil sie Fussball sehen wollen. Das heißt sie wollen nicht irgendetwas sehen, sondern halbwegs guten Fussball und dieser muss eben geboten werden. Das ist die Aufgabe der Spieler, Trainer usw. Du gehst doch auch nicht ständig ins Kino, wenn du dir erwarten kannst, dass der Film schlecht sein wird?
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bei borussia dortmund ist jedes spiel ausverkauft, auch in den letzten jahren, wo der bvb am rande des abgrunds gewandelt ist, sowohl fußballerisch alsauch finanziell, waren die leute da. und zwar, weil sie gelb-schwarz kicken sehen wollen und weil sie im ruhrpott mit diesem verein ganz spezielle dinge verbinden, deswegen gehn sie ins stadion. weil sie gleichgesinnte treffen, freundschaften pflegen, weils ein fixer bestandteil ihres lebens ist. so ist es übrigens bei so gut wie jedem deutschen bundesligisten und bei den meisten zweitligisten, ja sogar in der regionalliga.
und genau da müssen wir mal einhaken in österreich. der deutsche fußball muss uns ein vorbild sein, und wenn du dort hinschaust, wirst du sehen, kein einziger verein hat irgendeinen sponsornamen und ein anständiges wappen, das immerschon gleich war. und trotzdem pumpen unternehmen geld rein, weil es trotz allem attraktive produkte sind.
WIR in innsbruck, sind am beginn des weges, der in diese richtung führen soll, ABER vereine wie austria kärnten machen es um einiges schwieriger für UNS, erfolg mit diesem weg zu haben, da sie den einfacheren gehen, indem sie fußball als freizeitprodukt ohne identität verscherbeln, um schnellen erfolg zu bekommen.
es hat in österreich die letzten 20 jahre mehrere versuche in diese richtung gegeben und alle sind gscheitert (darunter auch der FCS, oder rapid als AG...)!!! es braucht identifikation und leidenschaft bei einem fußballverein, warum sollte das in österreich nicht auch möglich sein? wie gesagt, weil einige leute für den schnellen erfolg alles tun und die vereine dann, wenns mal nicht mehr läuft, die heiße kartoffel wieder fallen lassen. wenn ich mir diese aussagen des kärnten präsidenten so durchlese, dann graut mir schon vor der zukunft für wahre kärntner fußballfans, denn so wie dieser verein aufgebaut ist, das hat kein fundament, keinen sockel. dieses konstrukt ist so zerbrechlich...nur weil keiner geduld hat.
guter fußball ist auch anders möglich, das zeigen auch die schweiz und holland, wenn dir der vergleich mit deutschland nicht passen sollte. diese länder sind gleich groß, kleiner wie wir, haben aber andere strukturen, andere visionen. unvorstellbar, dass ajax auf einmal abn-amro ajax amsterdam hieße!
in kärnten hat jetzt genau 1 (!!!) spiel stattgefunden, wo das stadion voll war und man hört bei uns schon wieder den katzenjammer, weil's bei uns anders ist, das ist doch unglaublich. mindestens ein drittel der karten waren geschenke, wirtschaftlich gesehen ist diese anfangsphase ganz sicher kein erfolg für den sk kärnten, deshalb mussten sie ja auch das ursprüngliche budget erhöhen.
wenn endlich mal jeder, insbesondere finanziell potente unternehmer in österreich, kapieren würde, dass fußball etwas anderes ist, als nur geldmacherei und gleichzeitig die geduld hätte, kontinuierlich etwas aufzubauen, dann hätten wir in 15-20 jahren eine starke liga und eine nationalmannschaft wie anno 1978. aber es hat einfach alles die falsche richtung eingeschlagen, die ligen sind verseucht mit sc *sponsorname.com* und co.
hätte ein mateschitz den sv salzburg einfach nur normal gesponsort, gewisse strukturen geändert, gleichzeitig sein gutes nachwuchszentrum aufgebaut und wäre er es langsam angegangen, er hätte vielen leuten eine freude gemacht und hätte wirklich etwas leisten können für den österreichischen fußball, aber: das schnelle geld ist das was derzeit zählt und deshalb kommt wacker leider ziemlich unter die räder. aber es wird wieder eine trendwende kommen, aber erst dann, wenn witzfiguren, wie dieser kärntner präsident sich wieder auf ihre fachbereiche konzentrieren und nicht das verpfuschen, was wirklich vielen leuten etwas bedeutet (auch in österreich!).