Puuuhhh, das hältst echt nicht aus. Mehr solche Spiele und ich werd entweder zum Alkoholiker (eher unwahrscheinlich) oder zum Fall für die Psychiatrie (sehr wahrscheinlich).

Dieses Match verdient aber eine etwas differenziertere Betrachtungsweise.
Zu den aktuellen Zuschauerzahlen sag ich jetzt besser nichts, weil ich mich dann nur wieder ärgern muss. Nur soviel: Es tut einfach weh, weil man ist Tabellenführer. Naja, wie dem auch sei, normal müssten wir nach 6 Minuten 1:0 führen. Der "tolle" Goalie berechnet einen Heber von Schreter völlig falsch und hat Glück, dass der Ball an die Kreuzeck-Latte prallt. Dann der Elfer, der meiner Meinung nach keiner wahr. Er war gar nicht mal so schlecht geschossen, aber wir haben derzeit den wohl besten Grünwald, der je im Wacker-Dress gespielt hat. Ich sah in der 1. Halbzeit aber nicht die Abwehr als unsere Schwachstelle, sondern die Offensive. Zu langsam, zu lethargisch, zu lustlos, zu durchschaubar, dazu Fehler im Spielaufbau, wo man sich fragen muss, was die die ganze Woche trainieren. Ich spreche ihnen den Willen keinesfalls ab, aber nach 2 klaren Siegen innerhalb einer Woche hätte ich schon gedacht, dass sie selbstbewusster auftreten. Das war null, weniger als null und weckte düstere Erinnerungen an die beiden Heimpleiten gegen die Lustenauer Klubs. Der (verdiente) Gratkorner Führungstreffer tat sein Übriges. In der Pause setzte Walter Kogler ein ganz klares Zeichen und hat Fabiano ausgewechselt. Damit hat im Stadion wohl kaum einer gerechnet. Aber was unsere Nummer 28 zeigt, ist einfach viel zu wenig. Wo ist seine starke Form vom Herbst? Er, wie auch Perstaller, sind fast "Fremdkörper" in der Mannschaft und eher wie gegnerische Verteidiger als eigene Angreifer. Doch auch die ersten Minuten nach der Pause gehörten Gratkorn. Einzig Mossoró hat gute Ansätze gezeigt, alle anderen waren mehr mit sich selbst beschäftigt, wie zB auch ein zeitweise etwas überfordert wirkender Svejnoha. Und dann macht Marcel aus einer Chance, die eigentlich keine ist, den Ausgleich. Wunderschön, nur darf Gratkorn so ein Tor nie bekommen. Und plötzlich war sie da, die spielerische Leichtigkeit und mit der Einwechslung von Obernosterer war auch das Signal klar: 3 Punkte! Nach der Roten boten sich auch Räume, die wir nutzen konnten. Warum der Schiedsrichter 2 Tore nicht gab (einmal abseits, einmal Handspiel) sowie uns einen Elfer vorenthielt, weiß wohl nur er, der schwächste Mann am Platz. Unglaublich! Und da war dann auch das Feuer auf der Nord zu spüren. Dann eben die Aktion mit dem Klopapier. Dazu 2 Dinge: Welch Idiot wirft sowas?! Einfach so dumm und unnotwendig! Solche Zuschauer brauchen wir nicht. Andererseits, was der Goalie für eine Show abzieht, war oscarreif. Ohne hier was verharmlosen zu wollen, war es 1. "nur" Papier und streift es ihn 2. an der Schulter. Er hält sich den Kopf als ob weiß Gott was passiert wäre. Da kochte die Nord fast über... Es ist wohl nur der Truppe rund um Gerald Falger zu verdanken, dass es zu keinem Platzsturm kam. Und dann eben die Nachspielzeit: In der 93. Minute hält unser Schauspieler mit einer tollen Parade die vermeintlich letzte Chance fest. Danach beim Freistoß wussten alle, das wird die letzte Chance. Und mal ehrlich, wer hat das wirklich noch geglaubt? Ich seh es wie in Zeitlupe vor mir: Schreter in den Strafraum, irgendwie kommt Hauser dran, der Rest war unbeschreiblicher Jubel. Danach noch schöner Bilder, als die Mannschaft sogar 2mal zur Nord kam. Nicht unbedingt nett die Reaktion von Schwani zum gegnerischen Torhüter. So kenn ich unseren ansonsten besonnenen Geschäftsstellenleiter gar nicht...
Fazit: Spiel phasenweise eine Katastrophe, aber ungemein spannend. Dazu ein starker Gegner, dessen am Boden zerstörte Spieler einem fast leid tun mussten. 1 Punkt hätten sie auf alle Fälle verdient. Dieser Sieg sollte vor allem für die Moral der Truppe wichtig sein. Denn wer solche Partien dreht, wird am Ende Meister. Allerdings sollte man auf Eintrittskarten und Abos den Zusatz "Wacker-Heimspiele können ihre Gesundheit gefährden" drucken.

Unser gemeinsamer Weg wird letzten Endes von Erfolg gekrönt sein. Wir sind angetreten, aus Wacker Innsbruck einen leuchtenden Stern zu machen und keine kurzlebige Sternschnuppe. GERHARD STOCKER - rausgemobbter Obmann