Seite 2 von 3

NPI (Sub) Culture Clash

Verfasst: 8. Okt 2009, 12:02
von Weinbeisser
[quote=Paulschneider]Affenlaute bei Ballkontakten schwarzer Spieler (selbst der eigenen), "Negersau", "Scheiß Tschusch", "Du Jud", "De Türken ghearn vagast", Herumreichen einschlägiger Handybilder - ein kleiner Querschnitt durch schwarz-grüne Erlebnisse der letzten 2 Jahre. [/quote]

Gehört natürlich auch "es scheiss Österreicher Schweine" dazu: Nicht am Tivoli aber zuletzt im Amateur-Unterhaus von einem türkisch-stämmigen Spieler an die Zuschauer, die ihn nach einem Tor ausgepfiffen hatten.

NPI (Sub) Culture Clash

Verfasst: 8. Okt 2009, 12:51
von wacker 4ever
Ich möchte aber lieber nicht wissen, wie dieser Spieler beschumpfen wurde. Was da auf diversen Unterhaus-Plätzen abgeht, spottet jeder Beschreibung.

@Sigurd: Du kommst immer damit daher. Nochmal meine Frage: Wie viele Leute kennst Du, die wegen der Anti-Rassismus-Aktionen nicht mehr in´s Tivoli gehen wollen? Ich kennen keinen einzigen.

@Paulschneider: Meine Erfahrungen decken sich mit Deinen. Und doch gilt es immer einzuschreiten, wenn einem auf der Nord was auffällt, wie auch das "Heil" nach dem "Sieg". :-o

NPI (Sub) Culture Clash

Verfasst: 8. Okt 2009, 13:12
von Weinbeisser
[quote=wacker 4ever]Ich möchte aber lieber nicht wissen, wie dieser Spieler beschumpfen wurde. [/quote]

Überhaupt nicht! MOD Edit: Keine Unterstellungen, danke. Ab jetzt wird hier strenger moderiert!

Mach dich mal über Nationalismus und Rassismus in der Türkei schlau - da ist bei weitem nicht alles zum Besten bestellt.

Das rechtfertigt natürlich keinesfalls die gegenteiligen Reaktionen, noch möchte ich hier etwas gegeneinander aufrechnen. Nur zur Aufstellung von Paulschneider hätte ich es gerne ergänzt, weil Antirassismus nur miteinander von allen Seiten gelebt werden.

NPI (Sub) Culture Clash

Verfasst: 8. Okt 2009, 15:05
von Paulschneider
Gehört nicht in diese Liste, da sie einen Überblick über persönlich erlebte Ausfälle auf der Nord und Umgebung darstellt (ebenso wie ich die Ergänzung zum "Sieg" noch nicht selbst gehört und deshalb nicht erwähnt habe). Aber es ist ebenso zu verurteilender Rassismus, keine Frage, keine Unterscheidung. Die diversen Ausfälle haben unterschiedliche Ursachen, dürfen aber keineswegs unterschiedlich gewichtet werden.

NPI (Sub) Culture Clash

Verfasst: 8. Okt 2009, 16:16
von wacker 4ever
@Weinbeisser: Ich wollte hier nichts gegeneinander aufrechnen. Es ist das von Dir Beschriebene natürlich genauso zu verurteilen. Nur hab ich eben auch schon genug auf den Dorfplätzen dieses Landes erlebt. Da ist ein schwarzer Spieler gleich mal der "Kohlensack" und überhaupt das allgemeine Niveau sehr weit unten. Da braucht mir dann keiner mehr über das Publikum der Tivoli Nord schimpfen, weil sie halt mal was gegen die andere Mannschaft singen.

Aufräumen möchte ich auch mit den hier von einigen (un)bewusst kolportierten Gerüchten, dass Heimspiele auf der Nord linke Polit-Veranstaltungen sind. Das ist definitiv nicht der Fall. Und gegen Rassismus zu sein, wird ja wohl hoffentlich noch gestattet sein bzw. sollte eigentlich selbstverständlich sein.

NPI (Sub) Culture Clash

Verfasst: 8. Okt 2009, 21:22
von Sigurd
Paulschneider hat geschrieben:@Sigurd: Was soll man da noch sagen. Nein, falsch. Wo soll man da bloß anfangen...
Daß Rassismus keine ideologische Verankerung an sich hat, sondern überall gefunden werden kann, soll so nicht stimmen? Daß auch ein latenter Antisemitismus nicht an eine bestimmte Anschauung gebunden sein muss, soll so nicht stimmen? Daß ein Stimmenzuwachs der FPÖ kein automatischer "Rechtsruck" der Bevölkerung ist, soll ebenso falsch sein?

Rassismus: Wird immer dann angewandt, wenn es gerade opportun erscheint, auch in latenter, teils historisch bedingter Form. Ich möchte einmal annehmen, dass es genug politisch nicht in einem bestimmten Eck stehende gibt, welche als Engländer eine Abneigung gegen Franzosen haben, als Deutsche eine Abneigung gegen Polen oder von mir aus als Griechen eine Abneigung gegen Türken. Offene Wunden, opportune Propaganda --- und die Suche nach einem Schuldigen, oder die Bedienung eines Vorurteils (z.B. "alle Französinnen haben unrasierte Achseln" oder "in Polen wird viel gestohlen", etc. pp.)

Antisemitismus: So alt wie das Judentum in Europa selbst. Bei den Briten wurde 1275 das Statute of Jewry verabschiedet, wodurch Juden aus dem öffentlichen Leben hauptsächlich zu verschwinden hatten, 1290 wurden sie quasi "aus dem Land geworfen". Dasselbe geschah 1492 in Spanien und man rufe sich in Erinnerung, wen man ca. 1348 beschuldigte, Brunnen vergiftet zu haben. Darauf folgt ein Martin Luther, ein Friedrich Ludwig Jahn, etc. pp.

Zudem gibt es genügend alltägliche Referenzen an die Vorurteile über Juden. Wenngleich sich der FN Jud laut Finsterwalders "Tiroler Namenkunde" wohl eher vom Namen Judas ableitet (Juden im Tirol des 14. Jhds. eine Seltenheit), kann man das bei anderen Sachen nicht so behaupten ... wie viele Kinder spielen den Ball beim Fußball "Jud", wie viele Leute setzen nach dem Anstoßen ab (soll angeblich ursprünglich - so einmal gehört - bedeuten "Tisch ist judenfrei")? Nicht zu vergessen, wenn einer geizig ist, ist er gern einmal gleich ein "Jud" und ein volkstümlicher, veralteter Ausdruck für den Steuereintreiber war "Binkljud" (= "Geizkragen mit dem Geldsack").

Nationalismus: Was ein Friedrich Engels teilweise in seinem Appell an die Arbeiter sagte, würde im heutigen politischen Spektrum durchaus als "Nationalkommunismus" gesehen werden. So als Beispiel seine Referenz zu einem von fremder Bestimmung freien Deutschland --- halt im Sinne des Sozialismus.

Angeblicher Rechtsruck: Halte ich eher so, dass die FPÖ Themen anspricht, welchs immer schon aktuell waren --- aber vielleicht den Leuten weniger wichtig erschien. Man kennt es aus jeder Krisenzeit, dass die Masse dazu neigt, sich von der Mitte zu wenden - sei dies nun ins linke oder rechte Spektrum (wir sprechen noch nicht einmal von dem Endstadium des Extrems wie wir es in den 30er Jahren hatten, als viele europäische Länder wahlweise sehr nah an einem der Extreme waren).

Eine mir in meiner Familie nahe stehende Person hat 2006 für die FPÖ votiert und 2008 für die Grünen, ohne sich grundlegend in vielen Ansichten zu ändern. Beides Mal wurde dies mit dem "geringsten Übel" begründet, auf bestimmte Themen ausgerichtet. Diese Person ist aber trotzdem bei weitem weder "linkslinks" noch "rechtsrechts" sondern lediglich gutbürgerlich und enttäushct. :XX
Hab ich das richtig im Kopf, du sagtest mal, du willst Geschichte studieren? Ich weiß jetzt nicht, wie der neue Studienplan ist, ich empfehl aber mal Grundlegendes politischer Bildung bei Weber
Eh schon im Begriff eines Doppelstudiums, da ist momentan nicht viel extra Platz für nicht anrechenbare LVs. Im Kopf behalte ich mir es einmal. Auch wenn ich Fächer wie "politische Bildung" als durchaus häufig von Lektoren eher subjektiv unterrichteten Gegenstand halte --- sei dieser nun eher sozialistisch, konservativ oder liberal ausgerichtet - seinen Blickwinkel kann er/sie auch
(Politik ist nicht nur Parteipolitik...),
Ich weiß --- aber in jedem Falle ist für mich Rassismus keine politische Sache, sondern lediglich ein in regelmäßigen Abständen und durch gewisse Umstände hervorgerufenes soziologisches Phänomen, welches sich nicht zwingend an Politik anschließt - mag es auch von gewissen Denkrichtungen noch so bedient werden.

Da es sich für mich um kein politisches Problem handelt, ist für mich einer eventuell feststellbaren Problematik in dieser Frage sicherlich nicht durch politische Arbeit beizukommen, sondern muß das durch den Kopf der Menschen, da solche Fragen mMn viel tiefer verankert sind als dies das weltlich-öffentliche Leben veranschaulichen kann.

Evtl. etymologische oder graeco-philosophische Betrachtungen des Wortes Politik, welche evtl. diese Frage einschließen würden mal nicht berücksichtigt.
P.S.: Lobend erwähnen möcht ich die Wahl der Nicks - braucht man zum Schubladisieren wenigstens nicht lang überlegen ;-)
Eine Faszination mit alten Sagen und speziell dem deutschen Nibelungenlied sowie der nordischen Wälsungensage möchte ich nicht leugnen, trotzdem bezieht sich meine Wahl des Nicks vielmehr auf Familiengeschichte denn irgendwelche volkstümlicher Mythen. :cool1:
wacker 4ever hat geschrieben:Ich möchte aber lieber nicht wissen, wie dieser Spieler beschumpfen wurde. Was da auf diversen Unterhaus-Plätzen abgeht, spottet jeder Beschreibung.
Ist doch egal wie er beschumpfen wurde - kann sich doch anders wehren? Wenn ich in Großbritannien als "Kraut" beschumpfen werde, brauche ich mich doch nicht mit "Inselaffe" revanchieren, oder? ;-)
@Sigurd: Du kommst immer damit daher. Nochmal meine Frage: Wie viele Leute kennst Du, die wegen der Anti-Rassismus-Aktionen nicht mehr in´s Tivoli gehen wollen? Ich kennen keinen einzigen.
Nicht direkt, aber wegen dem martialisch-politischen Charakter unwohl sehr wohl. Mein eigener Vater ist so tiefrot, dass es kaum mehr sätter ginge, stimmt mit der Message vieler von diversen Fangruppierungen propagierten Themen zu 120% überein --- so wohl wie früher fühlt er sich aber meine ich dennoch nicht mehr auf der Nord, gutbürgerlich ist er schließlich dennoch geblieben. :XX

NPI (Sub) Culture Clash

Verfasst: 8. Okt 2009, 23:07
von wacker 4ever
Du schreibst hier ganze Romane, aber was ändert das am inhaltlichen Problem (Rassismus) bzw. an Problemen, die Du hier konstruierst, die aber nicht bestehen (Tivoli Nord)?

NPI (Sub) Culture Clash

Verfasst: 9. Okt 2009, 00:10
von Sigurd
wacker 4ever hat geschrieben:Du schreibst hier ganze Romane, aber was ändert das am inhaltlichen Problem (Rassismus)
Daß ich immer häufiger den Verdacht habe, daß ein Thema welches eine wichtige gesellschaftliche Frage ist (Rassismus und der Umgang damit) sowie ein wunderbarer Sport, dem der Bevölkerung wohl der liebste Mannschaftssport ist (Fußball) dazu ausgeschlachtet wird, um eben ganz gezielt *Politik* zu machen, gerade junge Leute durch eine Vorwand für eine allumfassendere gewisse Sicht der Dinge zu "ködern" --- wo ihnen vielleicht anfangs gerade die zwei angeblichen zentralen Teile, Fußball und Antirassismus, ein Anliegen war.

Es wird also nicht nur die offenkundliche Antirassistische Arbeit geleistet, sondern es wird fast schon keine Geheimnis damit gemacht, mit der Ansage "Politik gehört sehr wohl in die Kurve", dass ganz gezielt Leute dafür rekrutiert werden sollen, einer gewissen --- durchwegs "68er-marxistischen", utopischen, Ansicht zu frönen, welche sich in Widersprüchen verstrickt - all das im Namen des Fußballs und der Antirassismusarbeit, wobei das ganze viel weitreichender ist ... daß die NPI bereits häufiger mit der Antifa mitmarschierte, und diese besagte Antifa da ganz ordentlich Sachen als "faschistisch" bezeichnet welche kein Baader und keine Meinhof, und erst recht kein Rudi Dutschke so betitelt hätte, ist ja auch kein Geheimnis.

Beispiel aus der Bundesrepublik gefällig? Die "achsobraune" Metal-Band Impaled Nazarene, welche als "Nationalsozialistisch und homophob geprägt" angeprangert wurde um deren Konzerte in Deutschland zu verhindern ... na klar, sehr nationalsozalistisch-rassistisch angehaucht, wenn der Gitarrist mal mit einer Asiatin verlobt war... was als nächstes, die vier jüdischstämmigen Musiker von KISS als Obernazis, weil sie eine "doppelte Sowilo-Rune" im Logo haben? Ach komm! :lol:

Naja, Antifa-Glaubwürdigkeit hin oder her --- so gesehen hat das Konzert für den kritischen Beobachter - leider - ungefähr soviel mit Antirassismus zu tun wie die "Schulhof-CD" der NPD mit Arbeitertum, Jugendkultur oder "aufrechtes Sittentum" ... es sei denn, man kann mir noch anhand einer transparenten Liste an genannten karitativen Zwecken klarmachen, dass sich diese Veranstaltung wirklich nur im Sinne der Antirassismusarbeit verdingt, und nicht darauf abzielt, durch eine vereinfachte Message neue Leute für die nächste Demo zu rekrutieren.
bzw. an Problemen, die Du hier konstruierst, die aber nicht bestehen (Tivoli Nord)?
Das Problem mit den Zuschauerzahlen existiert wohl. Nur auf den mangelnden Erfolg ist das sicherlich nicht zurückzuführen. Ich persönlich sehe das Problem zumindest auch zum Teil --- natürlich nicht als Hauptfaktor, aber sicherlich als sekundären Faktor --- im doch eher polarisierenden Charakter gewisser Faninitiativen, welche zwar im Stadion eine wunderbare Atmosphäre erzeugen und mit tollen Ideen, Liedern, Sprüchen und Choreographien brillieren aber außerhalb des Stadions leider auch als abweisend und vergraulend aufgefasst werden können.

Eine "Wer nicht zu 100% mit uns ist, ist gegen uns" Mentalität habe ich da - leider - schon bei manchen Individuen feststellen müssen, sodass es manchmal echt schwer ist, dem ganzen Fanklub weiterhin den "Benefit of Doubt" zu geben. Aber ich tu's ja dann doch wieder, wenn ich mal wieder meine wöchentliche Hobbycholerik überwunden habe, weil das gemeinsame Bekenntnis zum Verein dann doch wichtiger ist als gewisse Verschiedenheiten in der Meinung, die ja jedem frei zusteht.

NPI (Sub) Culture Clash

Verfasst: 9. Okt 2009, 02:13
von puschel
[quote=Sigurd]Beispiel aus der Bundesrepublik gefällig? Die "achsobraune" Metal-Band Impaled Nazarene, welche als "Nationalsozialistisch und homophob geprägt" angeprangert wurde um deren Konzerte in Deutschland zu verhindern ... na klar, sehr nationalsozalistisch-rassistisch angehaucht, wenn der Gitarrist mal mit einer Asiatin verlobt war... Ach komm! :lol:[/quote]

Nach 1 min. Suche:
proteste-gegen-auftritte-von-impaled-nazarene/

Liedtext "Zero tolerance": "Zero tolerance, no fucking rights/monkey fucks monkey punishment is AIDS/ It is digusting/Listen you fucking homo boys, your time has come/And if you are a lesbian, you still have a cunt to rape/It is unnatural."

Liedtext "Total War - Winter War": "Russia beaten up, over 200000 communists dead
If they want a new war, this time will kill them all"


Muss ich glaub ich nicht übersetzen...

Sigurd, dein CD-Regal will ich jedenfalls ned sehen, wenn solche Bands für dich nicht "Nationalsozialistisch und homophob geprägt" sind. A bisserl zusammenreißen mit solchen Aussagen wäre ned schlecht!

NPI (Sub) Culture Clash

Verfasst: 9. Okt 2009, 09:55
von gelöscht
Leute, das hier ist ein Thread zu einem Veranstaltungshinweis und das wird es auch bleiben. Elendslange Romane über diverse Familiengeschichten, Rekrutierungsphobien und Dumpfmetal bitte woanders loswerden!