- 7. Apr 2008, 18:45
#27733
[quote=ossi ]
Es ist das Kärnten Match das heute verhandelt wird. Wir brauchen auch heute viel Glück, damit wir "nur" mit einer Geldstrafe davonkommen. Denn Dank einiger Unverbesserlicher sind wir nun Wiederholungstäter und die Strafen sind da ziemlich drastisch ...
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Das Spiel gegen Kärnten zeigte wiedereinmal, dass es unbedingt von Nöten ist, dass die Bundesliga rigoroser gegen Provokationen der Spieler vorzugehen hat. Würde dies konsequent gemacht werden, so könnte sich in den Köpfen der Fans auch ein Bewusstsein dafür bilden, dass auch sie ein wichtiger Teil des Fußballs sind, dass Provokationen - und ein zur Nordtribüne gezeigter 'Stinkefinger' ist wohl durchaus als solche zu deuten - nicht ungestraft bleiben und dass es nicht nötig ist, daraufhin Randale oder Ausschreitung vom Zaun zu brechen. Der so genannte "Platzsturm" vom Spiel gegen Kärnten scheint mir aber genau eine Reaktion - wenn auch nur von ein paar Fans - auf ein Gefühl von Ungerechtigkeit und Ohnmacht gewesen zu sein. Wenn Fußball etwas ,Fair Play', und damit wohl auch mit Gerechtigkeit, zu tun haben will, so kann es nicht angehen, dass die Fans sich von den Spielern gegnerischer Mannschaften alles gefallen lassen müssen.
In der Betrachtung der Vorfälle vom Känten Spiel möchte ich aber zusätzlich auch noch ein weiteres Moment ansprechen - v. a. weil ich die ganze Szene von Anfang an vom West Sektor 17 aus beobachten konnte. Dabei möchte ich mit keinem Wort in Abrede stellen, dass es in Ordnung ist, dass Fans auf das Spielfeld laufen. Gleichzeitig ändert dies jedoch nichts daran, dass das übertriebene Verhalten der plötzlich aufgetauchten Exekutive in äußerstem Maße zu verurteilen ist, da es die Situation um kein Deut besser gemacht hat, sondern diese vielmehr eskalieren ließ.
Als die Jugendlichen auf das Spielfeld liefen, hatte der Ordnerdienst alles im Griff. Weder wurden Gegenspieler attackiert, noch zog sich die ganze Situation wirklich lange hin. In keinem Fall kann hierbei von einem Versagen des Ordnerdienstes gesprochen werden.
Auch der eine Jugendliche, der nur zur Ost lief, wurde von einem Ordner eingeholt und konnte ohne größere Gegenwehr zum Nordausgang gebracht werden. Er war zu diesem Zeitpunkt der einzige Jugendliche am Spielfeld.
Mir ist bis heute schleierhaft, warum in dieser Situation eine ganze Polizeigruppe in Kampfausrüstung eingesetzt wurde und durch das Nordtor in das Stadium stürmte. Die ersten beiden Polizisten stürzten sich ohne Grund auf den Jugendlichen und rissen ihn zu zweit auf brutalste Weise zu Boden. Ohne zu Übertreiben kann dies zum Einen als massive Polizeigewalt und zum Zweiten als massive Provokation und Machtdemonstration verstanden werden. Es ist wohl kaum verwunderlich, dass beim Mitansehen einer solchen Situation die ohnehin schon strapazierten Nerven der ,Nord'-Fans blank lagen. Die Tumulte auf der Nordtribüne stellen deshalb eine kausale Reaktion auf das Verhalten der Polizei dar.
Es ist Aufgabe der Bundesliga, dies alles bei einer eventuellen Strafe miteinzubeziehen, will sie die Ohnmacht der Fans und damit aber auch das Gewaltpotential nicht noch mehr schüren. Es kann doch nicht sein, dass die Spieler und Polizei machen können, was sie wollen und die Fans pauschal für alles verantwortlich gemacht werden. Zu einem Streit gehören bekannter Weise immer Zwei. Bei einer polizeilichen Anzeige des Jugendlichen würde ich mich für ihn sofort als Zeuge zur Verfügung stellen, denn so etwas darf kein zweites Mal passieren.
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